Super-Taifune können aufgrund des Klimawandels zur neuen Norm werden

Mit andauernden Windgeschwindigkeiten von mehr als 215 Kilometern pro Stunde bewegt sich am Sonntagmorgen der Super-Taifun Goni über die Philippinen hinweg und gehört damit zu einem der stärksten, auf Land treffenden, Tropenstürme die je aufgezeichnet wurde.

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Windakkumulation über den Philipinen. Dunkle Gebiete repräsentieren stärkere Winde. Die Linie zeigt den Verlauf des Orkans. Die Punkte auf der Linie kennzeichnen die Schwere des Orkans zu diesem Zeitpunkt. Grau – Tropensturm, Blau – Kategorie 1, Rot – Kategorie 4, Pink – Kategorie 5. Quelle https://www.windy.com/

Ein Sturm dieser Stärke kostet viele Opfer und verursacht erhebliche Schäden, wie Stromausfälle, Überflutungen und Infrastrukturschäden. Nahezu eine Million Menschen wurden bereits evakuiert (Quelle), allerdings leben Schätzungen zufolge derzeit etwa 20 Millionen Menschen in den am stärksten betroffenen Gebieten. Die Betroffenen müssen wahrscheinlich länger in den Evakuierungszentren bleiben, auch wenn Goni vorbeigezogen ist, da sich bereits ein neuer Sturm im Pazifik bildet und die Philippinen erneut bedroht.

Das Coronavirus, welches auf den Philippinen mehr als 380.000 Menschen infiziert und 7.238 Tode verursacht hat (Stand 01.11.2020 Quelle), erschwert die Sache zusätzlich. Die Einhaltung des Social distancings ist in Evakukuierungszentren äußerst schwierig und vekompliziert die Situation. Ob in ländlichen oder urbanen Gebieten, sind die Schäden für ärmere Menschen häufig nochmals größer. Armut ist generell ein wesentliches sozioökonomisches Problem, während humanitären Notsituationen, Katastrophen und Epidemien auf den Philippinen (Quelle).

Was ist ein Super-Taifun?

Der Begriff „Super-Taifun“ beschreibt Taifune, die eine maximale, über 1 Minute andauernde, Oberflächenwindgeschwindigkeit von mindestens 65 m/s (ca. 234 km/h) haben. Das ist das Äquivalent eines Kategorie 5 schweren Zyklons im Australischen Beckens. Im Prinzip handelt es sich um einen äußerst starken Taifun, welcher Sturmfluten, Platzregen und starke Winde verursachen kann. Stürme werden nach ihrer Windstärke kategorisiert, obwohl dies meist nicht der verheerendste Teil eines Sturmes ist. Sturmfluten – enorme Wassermengen, welche durch den nahenden Zyklon Richtung Küste bewegt werden – verursachen schwere Überschwemmungen, die viele Menschenopfer fordern und Gebäude zum Einsturz bringen.

Werden Extremwettereignisse wie Super-Taifune das neue Normal sein?

Traurigerweise ja. Es gibt fundierte wissenschaftliche Beweise, welche andeuten, dass der menschengemachte Klimawandel zu stärkeren tropischen Zyklonen beitragen. Wärmeres Oberflächenwasser trägt mehr Energie, die für die Bildung und Verstärkung von Zyklonen verantwortlich ist. Mit zunehmenden Temperaturen können Zyklone mehr Wasser transportieren, welche in extremeren Platzregen auf das Land niederregnen.

Aufzeichnungen von Wettersatelliten zeigen Goni mit einem nahezu perfekt symmetrischen, deutlich erkennbaren Auge, was eine Eigenschaft besonders extremer tropischer Zyklone ist. Hier ist die Transformation Tropensturms in einen mächtigen Super-Taifun zu sehen:

Für die Philiippinen, ein Land was ungefähr 20 Taifune pro Jahr erlebt, ist dies ein besonders dringendes Problem, da es eine der am meist betroffenen Region der Erde ist.

Ultimately, a discussion of climate injustice must be undertaken because, while the Philippines are vulnerable to typhoons augmented by climate change, the Filipino people bear a disproportionately low responsibility for causing climate change.“

Climate Change and Typhoons in the Philippines: Extreme Weather Events in the Anthropocene (by W. Holden and S. Marshall) doi: 10.1016/B978-0-12-812056-9.00024-5

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